Schafft Google die Digitale Transformation? ... und was wir daraus lernen können.

"Schafft Google die Digitale Transformation?" – Diese Frage klingt unsinnig. Google ist eine der wertvollsten Firmen der Welt, eine der wertvollsten Marken der Welt, und Google ist nicht nur durch und durch digital, nein, Google ist zu einem großen Teil der Urheber des Digitalisierungsthemas, das wir alle am Hals haben, ob wir es gut finden oder nicht. – Und doch: Google ist in unserer digitalen Welt nicht ungefährdet. Daraus können auch mittelständische Unternehmen etwas lernen.Erst kürzlich habe ich an dieser Stelle über die disruptive Wirkung geschrieben, die Sonos für klassische Anbieter von HiFi-Systemen entfalten kann. Im Artikel habe ich auch angesprochen, dass Sonos selbst unter Druck steht und Mitarbeiter entlässt. Der Druck kommt zum Beispiel durch Produkte wie Amazon Echo. (Am Rande: Eine Kooperation zwischen Sonos und Amazon wurde inzwischen angekündigt.)Was hat das alles mit Google zu tun? Nun, Amazon Echo ist mehr als ein Lautsprecher, der Musik spielt. Die darin enthaltene Software namens Alexa erlaubt über Spracherkennung eine Vielzahl von Diensten zu steuern, von der Produktbestellung bis zur Steuerung der Heizung. In diesem Feld bewegt sich auch Google mit seinem Produkt Home. Wer Android auf seinem Telefon hat, kennt das Spiel bereits, das mit den Worten "Ok Google" beginnt. Nur, dass diesmal nicht das Telefon zuhört, sondern – wie bei Amazon – ein Gerät, das in der Wohnung steht und potentiell sämtliche Gespräche hört. Hier wird zweifellos die Diskussion zwischen Nutzen und Gefahr fortgesetzt werden; momentan ist die Google-Technik allerdings noch nicht so weit, zwischen Personen (und Google-Accounts) zu unterscheiden, was den Nutzen einschränkt. Doch das dürfte nur eine Frage der Zeit sein.Die New York Times sieht in Home das Potential, über die Zukunft von Google zu entscheiden. Von einer Wette mit hohem Einsatz ist die Rede. Worin besteht für Google das Risiko?

The search company makes virtually all of its money from ads

placed on the World Wide Web. But what happens to the cash

machine if web search eventually becomes outmoded?

That worry isn’t far-fetched. More of the world’s computing time

keeps shifting to smartphones, where apps have supplanted the web.

And internet-connected devices that may dominate the next era

in tech — smartwatches, home-assistant devices like Amazon’s

Echo, or virtual reality machines like Oculus Rift — are likely to be

free of the web, and may even lack screens.

Die Situation erinnert mich an die klassischen Kämpfe der Internet-Riesen, wie der Browser-Krieg in den 1990ern. Es geht immer um das gleiche: Der direkte Zugang zum Gros der Internetnutzer. "Direkt" heißt hier der Erste zu sein, mit dem der Nutzer interagiert. Bei Suchmaschinen hat Google das geschafft, mit seinem Chrome-Browser zu einem großen Teil, bei Smartphones dank Android überwiegend. Und zu Hause?

If the Assistant or something like it does not take off, Google’s

status as the chief navigator of our digital lives could be superseded

by a half-dozen other assistants. You might interact with Alexa in

your house, with Siri on your phone, and with Facebook

Messenger’s chatbot when you’re out and about.

Der Vollständigkeit halber sollte man neben Apples Siri hier auch Microsofts Cortana erwähnen, auch wenn die Marktanteile dagegen sprechen. Was die Einschätzung der Times angeht: Ich stimme zu, aber für mich erscheint die Bedrohung nicht existentiell für Google. Im weiteren Verlauf des Artikel relativiert der Autor diesen Punkt dann auch:

Google’s search engine (not to mention its Android operating

system, Chrome, Gmail, Maps and other properties) would remain

popular and lucrative, but possibly far less so than they are today.

Was kann man daraus lernen?Was kann man aus diesen Entwicklungen für das eigene Geschäft in Zeiten der Digitalen Transformation lernen?Erstens, Digitale Transformation ist nichts, was nur "Old Economy"-Unternehmen beschäftigt und möglicherweise bedroht. Überall sind High-Tech-Unternehmen in Zugzwang, ob sie Sonos, Tesla oder Google heißen.Zweitens: Um im Spiel zu bleiben, ist kontinuierliche Innovation erforderlich. Als Google um die Jahrtausendwende zur beliebtesten Suchmaschine avancierte, war wohl auch für die beiden Gründer nicht absehbar, welche Produktpalette im Jahr 2016 zu bestaunen sein würde. Bereits die Liste von Google-Produkten ist so umfangreich, dass sie einen eigenen Wikipedia-Artikel besitzt. Die Aktivitäten der Muttergesellschaft Alphabet vergrößern das Spektrum von Thermostaten über Glasfasernetze bis zu Biotechnologie.Soll nun jedes Unternehmen in Deutschland wahllos diversifizieren? Sicher nicht. Doch zwei Dinge halte ich für relevant:

  1. Ich glaube nicht, dass die Produktpalette von Google zu Beginn geplant war. Aber wahllos ist sie nicht. In Deutschland ist häufig die Rede von einer Konzentration auf das Kerngeschäft. Bei Google erscheint das auf den ersten Blick anders. Aber nicht auf den zweiten Blick: Was Google und viele andere US-Unternehmen antreibt, ist meiner Meinung nach nicht ein Kernprodukt, sondern ein Kerngeschäftsmodell. Von dieser Denkweise können viele Unternehmen noch einiges lernen.
  2. In der digitalen Welt gelten einige Beschränkungen der physischen Welt nicht (z.B. Kosten und Zeit für Vervielfältigung und Lieferung von Produkten). Wer hier bestehen will, braucht deshalb eine solide Innovationsfähigkeit. Meiner Meinung nach gibt es für ein Unternehmen in unserer Zeit nur einen klaren Innovationstreiber Nr.1: Die Fähigkeit selbst Software zu entwickeln.

Aus diesem Grund konzentrieren wir unser Geschäft auf einen Punkt: Wir versetzen Sie in die Lage, Software zu entwickeln.Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme. Am besten JETZT: [contact-form-7 id="21" title="Kutura Contact Form"]  

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